Kurpfalz-Internat gemeinnützige BetriebsGmbH

Der Neubau des Schulgebäudes für das Kurpfalz-Internat bildet zusammen mit den vorhandenen Gebäuden einen rechteckigen Hof, von dem alle Gebäude erschlossen werden. Der Wunsch der Bildung einer klaren Raumkante zum Hof und der Verlauf der angrenzenden Reilsheimer Straße bedingen die Ausbildung einer dreieckigen Gebäudefigur.

Das neue Schulgebäude wurde zweigeschossig errichtet, wobei die Klassenräume für jeweils lediglich zehn bis zwölf Schülerinnen und Schüler sowie die Fachräume entlang der Fassade angeordnet und in Blöcken zusammengefasst wurden.
Hierdurch konnte in Verbindung mit dem durch den Städtebau vorgegebenen dreieckigen Gebäudegrundriss in der Mittelzone eine Aula konzipiert werden.

Da die Bauarbeiten während des laufenden Schulbetriebs durchgeführt werden mussten, war eine kurze Bauzeit Grundvoraussetzung für die Realisierung des Projekts. Daher entschied sich das Kurpfalz-Internat als Bauherr für die Ausführung in Modulbauweise. Jedoch ist ein solches Gebäude bedingt durch seinen dreieckigen Grundriss sowie der Aula mit den Galerien grundsätzlich für eine Modulbauweise nicht geeignet. Daher musste einige Überzeugungsarbeit geleistet werden, um die Hersteller solcher modularen Baukörper für diesen Neubau zu begeistern.

Wird das Gebäude in seine grundlegenden Funktionseinheiten zerlegt, erhält man  für die Klassen- und Fachräume klare rechteckige Baukörper, die in Modulbauweise erstellt werden können. Durch die Anordnung dieser Räume entstand ein Innenhof, der lediglich noch überdacht werden musste, damit die Aula entstand. Mit diesem Konzept konnten letzten Endes die Herstellerfirmen überzeugt werden. Dabei ging es der ausführenden Firma auch darum, aufzuzeigen, dass Gebäude in Modulbauweise nicht nur als klassische Ein- oder Zweispänner errichtet werden können. Das ursprünglich für eine konventionelle Bauweise konzipierte Gebäude konnte nach einer planerischen Anpassungsphase problemlos in Modulbauweise ausgeführt werden.
Diese Schulerweiterung stellt somit eine Besonderheit für Gebäude dar, die auf diese Weise gebaut worden sind. Auch bei den Fassaden wurde auf Anregung des Kurpfalz-Internats durch Architekten Kuhlmann & Partner eine außergewöhnliche Gestaltung umgesetzt.
So wurden die in Modulbauweise errichteten Baukörper mit einem LED-Lichtband eingerahmt. Dadurch wird das Konzept der einzelnen Bereiche, die das Schulgebäude mit der Aula bilden, verdeutlicht.

Die Entscheidung für eine Modulbauweise ermöglichte eine extrem verkürzte Bauzeit und eine Minimierung der Störungen des laufenden Schulbetriebs. Die Kernbauzeit betrug lediglich fünf Monate, die vorgefertigten Module wurden in den Sommerferien aufgestellt.